5 Jahrhunderte – 5 Frauen
Im Jubiläumsjahr 2024 «Katharina von Zimmern – 500 Jahre Übergabe Fraumünster» ehrt die Gesellschaft zu Fraumünster pro Jahrhundert, das seit der Reformation vergangen ist, je eine herausragende Frau.
Für das 16. Jahrhundert: Küngolt von Breitenlandenberg
Die letzte Priorin Küngolt von Breitenlandenberg stammte aus einer einflussreichen Adelsfamilie. Als die Reformation in Zürich ihren Lauf nahm, war sie schon fast 30 Jahre lange Nonne in Oetenbach.
Ihr Kloster war konfessionell gespalten. Während die einen Nonnen sich den neuen Ideen zuwandten und das Kloster verliessen, um zu heiraten, hielten andere am alten Glauben fest. Es kam sogar zu tumultartigen Szenen in der Klosterkirche, als Leo Jud predigte und von einem bewaffneten Mann angegriffen wurde.
Küngolt von Breitenlandenberg entschied sich gegen die Reformation. Als mit der Übergabe des Fraumünster klar war, dass eine Auflösung der Klöster nicht mehr aufzuhalten war, verliess sie Oetenbach. Sie zog einen Austritt dem langsamen Zerfall ihrer Lebensform vor. Nach dem Austritt verliert sich ihre Spur. Die letzte Priorin von Oetenbach entschied sich anders als die letzte Äbtissin des Fraumünsters. Auch Küngolt von Breitenlandenberg trat für ihre Überzeugungen ein, auch wenn das für sie bedeutete, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und die Stadt, in der Jahrzehnte lang gelebt hatte, zu verlassen.
Die Ehrung fand am Montag, 15. April 2024 um 9.45 Uhr im Fraumünster Zürich statt.